Welche Schädlinge sind im Sommer besonders aktiv – und wo lauern die Risiken?
Mit dem Sommer beginnt die Hauptsaison besonders für Insekten wie Wespen, Kakerlaken, Ameisen, Schaben und Fliegen. Aber auch andere Schädlinge wie Ratten oder Mäuse treten in den Sommermonaten vermehrt auf – vor allem auch in Außenbereichen. Hotels haben zudem in der Regel vermehrt mit Bettwanzen zu kämpfen. Für Gastgewerbe sind das nicht nur lästige Gäste, sondern sie verursachen auch potenzielle Hygiene- und Imageschäden. Besonders gefährdet sind Bereiche mit offenen Lebensmitteln, Abfalllager, Küchen und Vorratslager. Auch Außenbereiche wie Terrassen oder Müllplätze können unbemerkt zur Eintrittspforte für Schädlinge werden.
Gerade Schaben und Mäuse nutzen kleinste Spalten, um sich unbemerkt einzunisten. Wespen und Fliegen dagegen sind meist sofort sichtbar, können Gäste jedoch massiv stören und sogar zu Gesundheitsrisiken führen. Besonders kritisch sind Buffets, Selbstbedienungsstationen und Speiseausgaben im Außenbereich.
Wie lassen sich erste Warnzeichen rechtzeitig erkennen?
Einzelne Tiere sind selten das Problem – vielmehr sind sie häufig ein Hinweis auf eine beginnende Population. Deshalb gilt: Frühwarnsysteme sind entscheidend. Typische Indikatoren sind Kotspuren, Fraßschäden, Häutungsreste oder auch ungewöhnliche Gerüche.
In Küchen und Vorratsräumen sollten Mitarbeitende regelmäßig bestimmte Kontrollpunkte prüfen: zum Beispiel dunkle Ecken hinter Geräten, Vorratsbehälter oder Abflussbereiche. Je früher die Anzeichen erkannt werden, desto geringer der Aufwand für Bekämpfung und Schadensbegrenzung.
Die Schulung und Sensibilisierung des Personals sind hierbei zentral – idealerweise ist ein:e Mitarbeitende:r hierfür verantwortlich als fester Bestandteil im Hygienekonzept. Nur wer weiß, worauf zu achten ist, erkennt Gefahren frühzeitig.
Was bringt ein professionelles Schädlingsmonitoring – und wann ist es sinnvoll?
Professionelles Schädlingsmonitoring ist mehr als nur das Aufstellen von Köderboxen. Es handelt sich um ein systematisches, dokumentiertes Verfahren zur Früherkennung und Nachverfolgung von Schädlingsaktivitäten.
Sensorbasierte Fallen, digitale Meldesysteme und regelmäßige Kontrollen durch Fachfirmen ermöglichen eine lückenlose Überwachung – auch im Hinblick auf HACCP-Standards und Audits. HACCP (Hazard Analysis and Critical Control Points) ist ein systematisches Konzept zur Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit. Es dient dazu, potenzielle Gefahren im Produktionsprozess frühzeitig zu erkennen, zu bewerten und durch gezielte Maßnahmen zu kontrollieren. Besonders in der Lebensmittelbranche sind Betriebe verpflichtet, nach diesen Standards zu arbeiten und ihre Einhaltung im Rahmen von Audits – also systematischen Prüfungen durch interne oder externe Stellen – nachzuweisen. Für Betriebe der Lebensmittelbranche ist das also nicht nur sinnvoll, sondern verpflichtend.
Moderne Monitoring-Lösungen setzen zunehmend auf digitale Auswertung in Echtzeit. So lassen sich Trends erkennen, Maßnahmen priorisieren und Zuständigkeiten klar dokumentieren – ein Vorteil auch für Betreiber mehrerer Standorte oder Franchise-Betriebe.
Welche Präventionsmaßnahmen sind jetzt besonders wirkungsvoll?
Ein effektiver Schutz beginnt immer bei den baulichen und organisatorischen Grundlagen. Dazu zählen:
- Dichtschließende Türen und Fenster mit Insektenschutzgittern
- Regelmäßige Reinigung, auch in schwer zugänglichen Bereichen
- Geschlossene Lagerhaltung und luftdichte Verpackungen
- Optimiertes Müllmanagement mit häufigem Austausch und Reinigung der Behälter
- Systematische Kontrolle von Lieferwaren, insbesondere Lebensmittel
- Schulungen für Mitarbeitende zur Sensibilisierung
Außenbereiche sollten regelmäßig gepflegt werden – hohe Gräser, offene Müllplätze oder Wasseransammlungen bieten ideale Brutplätze. Auch das richtige Lichtmanagement kann helfen: Gelblicht statt Weißlicht zieht weniger Insekten an.
Wichtig ist: Prävention funktioniert nur, wenn alle Abläufe ineinandergreifen – vom Einkauf über die Lagerung bis zur Entsorgung.
Auch Lieferantenmanagement spielt eine Rolle: Schädlinge gelangen häufig über Warenanlieferungen in Betriebe. Stichprobenkontrollen, klare Lieferzeitfenster und festgelegte Übergabepunkte reduzieren das Risiko erheblich.
Was tun im Ernstfall – und wie bleibt der Betrieb handlungsfähig?
Kommt es trotz aller Maßnahmen zu einem Schädlingsbefall, ist schnelles und professionelles Handeln gefragt. Wichtig ist, nicht auf eigene Faust zu experimentieren – viele frei verkäufliche Mittel sind nicht nur ineffektiv, sondern können rechtliche Probleme mit sich bringen, etwa bei Kontamination oder falsch eingesetzten Giften.
Erfahrene Schädlingsbekämpfer analysieren die Situation, leiten passende Maßnahmen ein und sorgen für eine nachhaltige Lösung – ohne Betriebsunterbrechung, wenn möglich. Digitale Plattformen wie SchädlingsHero helfen Unternehmen dabei, schnell geprüfte und zuverlässige Fachfirmen zu finden, auch bei kurzfristigem Handlungsbedarf.
Darüber hinaus sollten Betriebe in regelmäßige Risikoanalysen investieren. Wer seine Schwachstellen kennt, kann gezielter handeln und im Ernstfall schneller reagieren. In der Praxis bewährt sich ein strukturierter Notfallplan, der Rollen, Abläufe und Kommunikationswege klar regelt.
Dokumentation, Kommunikation mit Behörden und ggf. die Information betroffener Gäste sollten Teil eines transparenten Krisenplans sein. Ziel ist, das Vertrauen in den Betrieb zu erhalten und Wiederholungen zu vermeiden.
Gerade in der warmen Jahreszeit lohnt sich der Blick hinter die Kulissen – denn Schädlinge nehmen keine Rücksicht auf Öffnungszeiten oder Saisonhöhepunkte. Wer frühzeitig handelt, Monitoring ernst nimmt und Prävention fest in den Betriebsablauf integriert, schützt nicht nur die Hygiene, sondern vor allem das Vertrauen der Gäste – und damit Umsatz und Reputation.









