Suche

Beerenobst? Gerne, aber bio!

Der BUND Naturschutz in München (BN) rät für die Beeren-Saison 2023 zum ungetrübten Genuss von Beerenobst und nennt Bezugsquellen. Denn der vernünftige Trend lautet: Bio, saisonal und regional. Nur so lässt sich der Konsum von belastetem Beerenobst vermeiden.
Zoe Schaeffler, UnsplashZoe Schaeffler, Unsplash
Anzeige

Sie sind lecker und gesund, reich an Vitaminen und Mineralstoffen, dabei noch kalorienarm. Die Zeit der Erdbeeren, Heidelbeeren, Johannisbeeren und Himbeeren ist da.

Den ungetrübtesten Genuss bieten dabei Produkte aus biologischem Anbau. Während Beerenobst aus konventionellem Anbau zum Großteil Pestizidrückstände aufweist, sind Bio-Beeren nahezu unbelastet (Ökomonitoring-Bericht 2021 des Landes Baden-Württemberg). So sind bei konventionellem Frischobst 87% der Proben mit Rückständen über 0,01 mg/kg belastet, 9,2% mit Werten über der zulässigen Höchstmenge. Beim ökologischen Frischobst liegen in 2,8% der Proben Rückstände über 0,01 mg/kg vor, diese liegen jedoch nicht über der zulässigen Höchstmenge. Denn im biologischen Anbau sind keine chemisch-synthetischen Pestizide zugelassen. Stattdessen fördern nachhaltige Anbauweisen die biologische Vielfalt von Pflanzen und Tieren in Agrarlandschaften.

In einer Studie des BUND wurde im Mai 2023 das Erdbeerangebot von 19 unterschiedlichen konventionellen Händlern untersucht. Das Ergebnis ist erschreckend, in den 19 Proben wiesen 15 Rückstände von insgesamt acht Fungiziden auf. Gut die Hälfte enthielten zwei oder mehr Wirkstoffe, in drei Proben wurden sogar insgesamt vier Mittel gegen Pilze gefunden. Diese Mittel haben nachgewiesene negative Wirkungen auf die Biodiversität und die Umwelt.

Partner aus dem HORECA Scout
Gastro-MIS GmbH
LINA TeamCloud ist die All-in-one-Softwareplattform für deinen Gastro-Betrieb – von Kasse über Küche bis Kassenbuch. Smart, effizient, einfach.

„Insbesondere die nachgewiesenen Pestizidcocktails, also die Mehrfachbelastungen, machen uns große Sorge. Durch Wechselwirkung zwischen Pestiziden kann ihre giftige Wirkung verstärkt werden. Diese Gefahren werden bislang durch die Risikobewertung nicht ausreichend berücksichtigt. Zwei der nachgewiesenen Stoffe können das Hormonsystem beeinflussen. Solche Gifte wirken auch schon in sehr geringen Konzentrationen und müssten für Lebensmittel, die zu großen Teilen auch von Kindern konsumiert werden, schon längst verboten sein. Die gefundenen Fungizide Bupirimat und Penconazol gelten als solche Hormongifte. Das in vier Proben nachgewiesene Trifloxystrobin wird als fortpflanzungsschädlich eingestuft“ , so Katharina Horn, Geschäftsführerin der BN-Kreisgruppe.

Der BN empfiehlt daher, beim Beerenkauf auf drei Dinge zu achten: Biolandbau, Regionalität und Saisonalität. Anbauverbände wie Demeter, Bioland oder Naturland verpflichten sich den Grundsätzen des ökologischen Anbaus, und auch am EU-Bio-Siegel kann man sich orientieren. Bei Ware aus dem Supermarkt lohnt zusätzlich ein Blick auf das Herkunftsland, da weite Transportwege das Klima belasten.

Lesen Sie auch
Food
Erlenbacher serviert neue Desserts für die Gastro

Beeren selbst auf dem Feld zu pflücken ist ein schönes Erlebnis für Jung und Alt. „Gerade auf Beerenfeldern, die oft gemeinsam mit Kindern besucht werden und auf denen viel Beerenobst ungewaschen gegessen wird, ist ein Verzicht auf Pestizide dringend notwendig“, so Susanne Kiehl, Projektstelle Ökologisch Essen des BN München. Derzeit gibt es im Raum München immer noch keine Felder mit Bio-Beeren zum Selberpflücken. Die nächsten findet man erst im Chiemgau. Die Fahrt mit dem privaten PKW lohnt freilich nur, wenn sie sich zufällig mit einem anderen Vorhaben verbindet. „Um den Bedarf zu decken, müssten mehr Beerenobst-Felder, die heute noch konventionell produzieren, auf einen biologischen Anbau umstellen. Wenn Sie in Ihrer Nähe keine Bio-Beeren finden, dann fragen Sie danach. Denn die Nachfrage kann dazu beitragen, das Angebot in den nächsten Jahren zu steigern“ empfiehlt Christian Hierneis, Vorstandsvorsitzender der BN Kreisgruppe, weiter. Übrigens: Die schmackhaftesten Beeren sind die aus dem eigenen Garten oder vom eigenen Balkon.

Bio-Beerenhof Franz und Gabi Eitzinger, Weg ins Bergfeld 1, 83119 Obing, Tel. 08624/2487, geöffnet Mo, Di, Mi und Fr 14-17 Uhr; Bio-Heidelbeeren ab Juli, Bio-Himbeeren August bis September/Oktober.

Themen in diesem Artikel
Food

Bezugsquellen

Tagwerk Ökokiste www.oekokiste-tagwerk.de ,

Amperhof Ökokiste https://www.amperhof.de/,

Bio Obst Angebot in Bio-(Super-)Märkten wie in dieser Liste Bioläden München

Außerdem führen auch einige Bauernmärkte in München Bio-Beeren

Lesen Sie auch
Food
Wie nounou organics Kinder ernährt und Eltern entlastet – Familienalltag & Urlaub neu gedacht

Weitere Artikel zum Thema

Erlenbacher
Wie überraschen Gastronomen ihre Gäste im Winter – ohne großen Aufwand? Erlenbacher liefert die Antwort: Zwei neue Dessertideen, die saisonale Zutaten, kreative Inszenierung und einfache Handhabung vereinen. Und das Beste: beide Rezepte funktionieren als In-House-[...]
Erlenbacher
Moar Gut, Matthias Warter; nounou
Wer mit Kindern reist, möchte loslassen dürfen – mit dem Vertrauen, dass an alles gedacht ist. Genau hier setzen das Moar Gut und nounou organics an: mit ehrlicher Kinderernährung, gelebter Gastfreundschaft und Entlastung, die wirklich[...]
Moar Gut, Matthias Warter; nounou
Froox GmbH
Gefriergetrocknete Früchte neu gedacht: Ob als schokolierte Fruity Souls oder als vielseitiges FRUUCS® Sortiment fürs Frühstück – Hoteliers und Gastronomen bieten ihren Gästen damit natürliche Intensität, nachhaltigen Genuss und ein echtes Highlight.[...]
Froox GmbH
PinchoNation
Nach dem erfolgreichen Deutschlandstart in Kiel setzt Pincho Nation seine Expansion fort: Im Winter eröffnet das innovative Gastronomiekonzept aus Schweden sein zweites Restaurant in der Bremer Innenstadt. Mit rund 160 Plätzen, 20 weiteren im Außenbereich[...]
PinchoNation
frischli; Bernard Hermant, Unsplash
frischli feiert 25 Jahre Dessertkompetenz und bietet ein breites Sortiment von Klassikern wie Schoko- und Vanillepudding bis hin zu innovativen Varianten wie Plant-based- oder Bio-Desserts. Die Produkte sind servierfertig, vielseitig einsetzbar, ungeöffnet ungekühlt haltbar und[...]
frischli; Bernard Hermant, Unsplash
Unser Newsletter

Bleiben Sie auf dem Laufenden mit regelmäßigen Informationen zum Thema Gastgewerbe. Ihre Einwilligung in den Empfang können Sie jederzeit widerrufen.