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Mobile Kassensysteme: Effizientere Workflows dank integrierter Kartenzahlung, rechtssicherer Trinkgeldverbuchung und erweiterter Funktionen

Moderne mobile Kassensysteme sind weit mehr als digitale Kassen. Sie verbinden schnelle Bestell- und Bezahlprozesse mit rechtssicherer Abwicklung. Vom Trinkgeld über Gutscheine bis zur korrekten Erfassung aller unbaren Zahlarten. Welche Vorteile das für Gastronomiebetriebe bringt, erklärt Benno Heimpel, geschäftsführender Gesellschafter der Heimpel GmbH.
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Digitalisierung in der Gastronomie bedeutet nicht nur Tablets im Service oder kabellose Kartenzahlung. Sie umfasst die vollständige Integration von Bestellung, Zahlung, Trinkgeld, Gutscheinverwaltung und Buchführung in ein System. Damit werden nicht nur Prozesse verschlankt, sondern auch gesetzliche Vorgaben erfüllt und das ohne zusätzlichen Arbeitsaufwand für das Personal.

Wie optimieren mobile Kassensysteme den Service?

Systeme wie das POSSUM5 Lite und das POSSUM6 sind speziell für den mobilen Einsatz im Gastgewerbe entwickelt. Sie ermöglichen die Aufnahme von Bestellungen direkt am Tisch, die in Echtzeit an Küche oder Theke weitergeleitet werden.
Die Weitergabe kann auf zwei Arten erfolgen:

  • Orderdrucker: Die Bestellung wird unmittelbar am entsprechenden Drucker ausgegeben – z.B. in der Küche oder an der Theke.
  • Küchen- oder Thekenmonitore: Die Bestellung erscheint digital auf einem Bildschirm, sortiert nach Tischen und kann digital bearbeitet werden mit Rückmeldungsmöglichkeit an das Servicepersonal über den aktuellen Status der Bestellung.

Dadurch entfallen viele Laufwege, da das Servicepersonal nicht erst zur stationären Kasse gehen muss. Die Küche kann sofort mit der Zubereitung beginnen, während der Service weitere Gäste bedient. Das steigert die Tischumschlagrate, reduziert Wartezeiten und verringert Übertragungsfehler.

Warum ist die getrennte Verbuchung unbarer Zahlarten gesetzlich vorgeschrieben?

Die Finanzverwaltung fordert, dass unbare Geschäftsvorfälle getrennt nach Zahlungsart aufgezeichnet werden. Wird beispielsweise mit einer Visa Debit Karte bezahlt, muss dies im Kassensystem exakt so erfasst werden – nicht pauschal als „EC-Cash“.
Das hat drei Hauptgründe:

  • Nachvollziehbarkeit: Bei einer Kassennachschau muss der Zahlungsweg eindeutig erkennbar sein.
  • Abgleichbarkeit: Kassendaten müssen mit den Abrechnungen des Payment-Dienstleisters übereinstimmen.
  • Revisionssicherheit: Das Bundesfinanzministeriums (BMF) fordert die klare Zuordnung aller Geschäftsvorfälle.

Moderne Systeme automatisieren diesen Prozess: Das Kartenterminal meldet den genutzten Kartentyp direkt an die Kasse zurück. So werden Zahlungen korrekt verbucht und lassen sich jederzeit belegen.

Welche steuerlichen Besonderheiten gelten bei Trinkgeldern?

Trinkgelder unterliegen unterschiedlichen steuerlichen Regeln:

  • Arbeitnehmer-Trinkgeld: Steuerfrei, wenn es freiwillig vom Gast direkt an das Personal gegeben wird.
  • Arbeitgeber-Trinkgeld: Steuerpflichtig, wenn es direkt dem Inhaber gegeben oder dem Betrieb zufließt und von dort aus verteilt wird.

Dipl.-Finanzwirt Tobias Teutemacher weist in der Fachzeitschrift „BBP“ darauf hin, dass die Aufzeichnung und Verbuchung von Trinkgeldern in der Praxis häufig unzureichend ist – mit erheblichen Risiken bei Betriebsprüfungen. Werden Trinkgelder nicht erfasst, entstehen Differenzen zwischen dem technischen Kassenbestand und dem tatsächlich vorhandenen Bargeld- oder Kartenzahlungsbestand.
Beispiele:

  • Barzahlung: Rechnung 8 €, Gast gibt 10 € – die 2 € werden nicht erfasst → Differenz im Bargeldbestand.
  • Kartenzahlung: Rechnung 46,40 €, Gast sagt „mach 50 €“ – ohne Integration ist keine eindeutige Zuordnung zwischen Kartenzahlungsbeleg und Rechnung möglich.

Solche Abweichungen können im Rahmen einer Kassennachschau als nicht aufgezeichnete Einnahmen („Schwarzgeld“) gewertet werden.

Wie lösen integrierte Systeme diese Probleme?

Ein integriertes Mobilsystem kann Trinkgelder automatisch und korrekt verbuchen, ohne dass das Personal zusätzlichen Aufwand hat:

  • Jedem Bediener wird hinterlegt, ob er als Arbeitnehmer (steuerfreies Trinkgeld) oder Arbeitgeber (steuerpflichtiges Trinkgeld) arbeitet.
  • Trinkgeld wird entsprechend verbucht und auf dem Beleg ausgewiesen.
  • Kartenzahlung und Trinkgeld werden in einer Transaktion erfasst, Beleg und Zahlungsvorgang sind eindeutig verknüpft.

Weitere Vorteile:

  • Keine doppelten Belege (Kassenbon + Kartenzahlungsbeleg in einem)
  • Möglichkeit, digitale eBons auszugeben – per QR-Code am Tisch, per E-Mail oder DIN-A4-Druck
  • Revisionssichere Dokumentation aller Zahlungsvorgänge

Wie lassen sich Gutscheine effizient verwalten?

Eine integrierte Gutscheinverwaltung sorgt für Transparenz und Sicherheit:

  • Jeder Gutschein erhält eine fortlaufende Nummer und einen eindeutigen QR-Code.
  • Beim Einlösen wird der Code gescannt oder eingegeben, der Restwert sofort angezeigt.
  • Offene und eingelöste Gutscheine lassen sich jederzeit auswerten.
  • Abgelaufene Gutscheine werden automatisch als Ertrag verbucht – und korrekt versteuert.

Diese Funktionen verringern den Verwaltungsaufwand und ermöglichen eine lückenlose Nachverfolgung.

Welche betriebswirtschaftlichen Vorteile ergeben sich daraus?

Die Integration aller Abläufe in einem System bringt gleich mehrere Vorteile:

  • Effizienzsteigerung: Weniger Laufwege, schnellere Bestell- und Bezahlprozesse.
  • Fehlervermeidung: Automatisierte Buchung von Zahlarten, Trinkgeldern und Gutscheinen.
  • Rechtssicherheit: Vollständige Dokumentation aller Geschäftsvorfälle.
  • Zufriedenheit: Gäste erleben einen reibungslosen Service, Mitarbeiter profitieren von transparenter Trinkgeldabrechnung.

Langfristig stärken solche Systeme die Wettbewerbsfähigkeit, weil sie sowohl Servicequalität als auch betriebliche Compliance sichern.

Mehr Informationen

Drei gesetzliche Pflichten bei Kassensystemen

  1. Getrennte Verbuchung aller unbaren Zahlarten (z. B. Visa Debit und Mastercard Debit) – keine Pauschalerfassung.
  2. Korrekte Trinkgeldverbuchung – steuerfrei für Arbeitnehmer, steuerpflichtig für Arbeitgeber.
  3. Revisionssichere Speicherung aller Geschäftsvorfälle nach GoBD und KassenSichV-Konformität (TSE und DSFinV-K).

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