Suche

Umsatzsteueranstieg meistern: ein strategischer Ansatz für Betreiber von Unterkünften

Mit dem Jahreswechsel kommt für Hotelleriebetriebe in Deutschland eine knifflige Änderung zum Tragen: die Erhöhung der Umsatzsteuer für Speisen in gastronomischen Bereichen, und zwar von 7% auf die 19%, also zurück zu den Vor-Pandemie-Verhältnissen. Julia Vogt, Marktleiterin DACH bei RoomRaccoon, über das Gleichgewicht zwischen Profitabilität und Kundenzufriedenheit.
RoomRaccoonRoomRaccoon
Anzeige

Angesichts dieser einschneidenden Veränderung stehen Betreiber von Unterkünften vor einer echten Herausforderung. Sie müssen ihre Preise drastisch anheben, um die steigenden Kosten decken zu können. Allerdings herrscht in der Branche die Sorge, dass eine abrupte starke Anhebung der Lebensmittelpreise bei den Kunden zu einem Preisschock und damit einhergehend zu einem Nachfrageeinbruch führen könnte.

Für Hoteliers gilt es in dieser Situation, sich vorsichtig an ein Gleichgewicht zwischen Profitabilität und Kundenzufriedenheit heranzutasten. Statt die Preise prompt und in einem großen Schritt anzuheben, sollten Betreiber von Unterkünften sich auf die langfristige wirtschaftliche Tragfähigkeit konzentrieren, mit anderen Worten: auf glückliche Gäste.

Um das Risiko eines Preisschocks abzuwenden, empfiehlt es sich für Gästeunterkünfte, nach neuen, alternativen Umsatzquellen zu suchen. In diesem Zuge können sie einen Teil der steigenden Kosten auffangen, ohne diese voll und ganz an die Gäste weiterzureichen. Unbedingt zu vermeiden ist, dass sich bei den Kunden das Gefühl einstellt, für weniger Inhalt mehr Geld auf den Tisch zu legen. Indem Unterkünfte jedoch den wahrgenommenen Wert ihrer Angebote steigern, können sie die Wucht des USt.- bzw. Preisanstiegs abfedern und gleichzeitig ein positives Erlebnis für die Gäste gestalten.

Partner aus dem HORECA Scout
BHS tabletop AG

Preisstrategien auf den Prüfstand stellen

Mit der Rückkehr des Umsatzsteuersatzes zu 19% kommen Hoteliers nicht umhin, ihre Preissetzungsstrategien zu optimieren, damit sie wettbewerbsfähig bleiben. Mithilfe dynamischer Preissetzungstools wie RoomRaccoons Yield-Manager können sie ihre Raten bei Schwankungen am Markt automatisiert in Echtzeit anpassen. So lassen sich bei Nachfragespitzen höhere Erträge erwirtschaften und bei geringerer Nachfrage attraktive Angebote schalten, die die Belegung auf einem hohen Niveau halten. Gestützt auf automatisierte Datenanalysen können Hoteliers der USt.-Erhöhung die Wucht nehmen, indem sie ihre Preise auf die Nachfrage, die Saison oder auch die allgemeinere Marktlage abstimmen. Das verspricht weiterhin Wettbewerbsfähigkeit und zugleich Wirtschaftlichkeit.

Betriebliche Effizienz verbessern

Bei Kostensteigerungen wird die Leistungsfähigkeit umso wichtiger. Für Betreiber von Unterkünften drängt sich hier auf, Arbeitsabläufe zu verschlanken sowie in jedem Aspekt kosteneffizient zu gestalten und hierbei immer auch aus der Perspektive der Gäste zu denken. Dabei kann Automatisierung zum Gamechanger werden. Sie kann die administrativen Aufgaben immens reduzieren, etwa bei der Buchungsverwaltung oder mit dem selbstständigen Online-Check-in der Gäste. Die damit einhergehende Senkung der operativen Kosten lässt Unterkünfte die mit der Steuererhöhung verbundene finanzielle Belastung auffangen und sogar das Gästeerlebnis optimieren.

Lesen Sie auch
Recht & Finanzen
Reclame Code Commissie: Booking.com täuscht Verbraucher mit irreführenden Sterneangaben

Zusatzleistungen im Paket verkaufen

Hoteliers sollten die Umsatzsteuersteigerung als Anlass nehmen, Möglichkeiten auszuloten, wie sich über automatisches Cross- und Upselling Gästeerlebnisse optimieren und Umsätze ankurbeln lassen. Es geht um mehr als das bloße Anbieten von Zimmern. Es geht darum, den Gästen einen Mehrwert zu vermitteln, ohne die laufenden Kosten zu steigern. Als wirkungsvoll erweist es sich immer wieder, bei der Zimmerbuchung verlockende Extras anzubieten, beispielsweise Wellnessanwendungen oder besondere Annehmlichkeiten auf dem Zimmer. Dies macht das Geschäftsmodell stabiler und erschließt zusätzliche Ertragsquellen über den Verkauf von Zimmern und Speisen hinaus.

Direktbuchungen bewerben

Bei all dem sollten Betreiber von Unterkünften sich insbesondere auch die Stärken von Direktbuchungen vor Augen führen. Es lohnt sich, potenzielle Gäste dazu zu animieren, direkt über die hauseigene Website zu buchen. Hier bieten sich exklusive Werbeaktionen, Treueprämien oder auch Flexibilität bei den Stornierungsbedingungen an. Auf diese Weise können Unterkünfte nicht nur die Kommissionen einsparen, die bei Buchungen über externe Portale anfallen würden, sondern es lassen sich auch die Preise besser steuern und engere Beziehungen zu den Gästen aufbauen.

Themen in diesem Artikel
Recht & Finanzen

Weitere Artikel zum Thema

DEHOGA Deutsche Hotelklassifizierung GmbH
Die niederländische Reclame Code Commissie (RCC) hat einer Beschwerde der DEHOGA Deutschen Hotelklassifizierung GmbH gegen die Darstellung von Sterneeinstufungen auf der Plattform Booking.com stattgegeben. Die Kommission kam zu dem Ergebnis, dass die von Booking.com verwendeten[...]
DEHOGA Deutsche Hotelklassifizierung GmbH
Qred
Die rasante Expansion der schwedischen Bank Qred und ihr Bekenntnis zu einem transparenten, schnellen und fairen Kreditmodell schreiben die Regeln für das Small Business Banking in Deutschland neu. Qred feiert nicht nur sein einjähriges Jubiläum[...]
Qred
freestocks.org | Pixabay
Beschäftigte sind grundsätzlich gegen Unfälle versichert, wenn sie zu einer betrieblichen Weihnachtsfeier eingeladen sind. Das gilt auch für den direkten Weg zur Feier und nach Hause. Doch es gibt Ausnahmen, die man kennen sollte.[...]
freestocks.org | Pixabay
JURA.CC
Ein aktuelles Urteil aus München sorgt für Aufsehen in der Gastgewerbe-Branche: Ein Arbeitgeber musste einem gekündigten Kellner rund 100.000 Euro Schadensersatz zahlen – und sogar eine schriftliche Entschuldigung leisten. Was war passiert, und welche Lehren[...]
JURA.CC
JURA.CC
Wenn negative Online-Bewertungen Kopfzerbrechen bereiten: Eine neue Gerichtsentscheidung warnt Unternehmen davor, vorschnell zu rechtlichen Mitteln zu greifen, um anonyme Verfasser ausfindig zu machen. Sie zeigt exemplarisch, dass die Hürden für die Identifizierung eines Kritikers hoch[...]
JURA.CC
Unser Newsletter

Bleiben Sie auf dem Laufenden mit regelmäßigen Informationen zum Thema Gastgewerbe. Ihre Einwilligung in den Empfang können Sie jederzeit widerrufen.