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Startschuss für TSE-Kassenprüfungen ist gefallen

Lange Zeit war unklar, wie die neuen Kassenprüfungen technisch vonstattengehen sollen. Denn obwohl bereits seit Januar 2020 keine Kasse mehr ohne voll eingerichtete TSE verkauft werden durfte, gab es noch gar keine technischen Hilfsmittel für behördliche Betriebsprüfer, um die manuell nicht prüfbaren Elemente zu entschlüsseln. Jetzt aber gibt es ein bundeseinheitliches Prüftool. Der Kassenhersteller Gastro-MIS erläutert das neue Verfahren und sagt nun den Beginn der neuen Kassenprüfungen voraus.
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Welcher Prüfungsteil kann nur mit technischer Unterstützung geprüft werden?

Vereinfacht dargestellt geht es darum, dass alle „Aufzeichnungsstellen“ übereinstimmende Daten zeigen, also Kasse, TSE und Buchhaltung. In der effizientesten Prüfvariante dient dabei der Kassenbon als Momentaufnahme, sowohl der Kasse als auch der Technischen Sicherheitseinrichtung. Neben den in Klartext lesbaren Informationen zum Steuerpflichtigen, den gekauften Artikeln oder dem exakten Zeitpunkt, finden sich auch einige verschlüsselte oder für das menschliche Auge schwer lesbare Daten direkt aus der TSE auf dem Bon. Dazu gehören beispielsweise die TSE-Signatur, die Seriennummer, der Transaktionszähler und der sogenannte PublicKey.

Wie funktioniert die Entschlüsselung der TSE-Daten?

Mit einem geeigneten Software-Tool lassen sich die KassenSichV relevanten Daten automatisiert entschlüsseln und prüfen. Vereinfacht: Dafür werden die ursprünglichen TSE-Daten rekonstruiert und dann mit den signierten (verschlüsselten) Daten verglichen. Bei Übereinstimmung ist alles gut. Unterscheiden sie sich, muss eine ausführlichere Kassenprüfung durchgeführt werden – im schlechtesten Fall auch mit Betriebsunterbrechung.

Warum hat es so lange gedauert, eine Software dafür zu beauftragen?

Es ist sicher kein Geheimnis, dass staatliche Projekte, zum Beispiel aufgrund der Ausschreibungspflicht, immer mehr Zeit als Projekte der freien Wirtschaft beanspruchen. Hinzu kommt, dass die Finanzverwaltung in der Hoheit der einzelnen Länder liegt, sodass eigentlich jedes einzelne Bundesland ein Prüftool in Auftrag hätte geben können. Glücklicherweise einigte man sich darauf, dass Nordrhein-Westfalen federführend für alle Länder agieren wird. So konnte im Februar 2021 die offizielle Ausschreibung veröffentlicht werden – eine Ausschreibung, an der auch Gastro-MIS, mit dem bereits existierenden Prüfungstool AmadeusVerify, teilgenommen und gewonnen hat.

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“Bisher war AmadeusVerify das perfekte Tool für Kassenhersteller oder auch Kassenbetreiber, um schnell und einfach herauszufinden, ob sie alle technischen Vorgaben der Kassensicherungsverordnung (KassenSichV), insbesondere bzgl. Kassenbon, TAR-Files und DSFinV-K, richtig umgesetzt haben. So wird die Kassenprüfung schon vorab geprobt – das allein ist schon ein Novum. Wir sind sehr stolz, dass wir jetzt zudem auch das offizielle Prüfprogramm, mit dem alle Kassendaten kontrolliert werden, stellen dürfen und so einen wertvollen Beitrag für mehr Steuergerechtigkeit leisten!“, so Dr. Mirco Till, Geschäftsführer der Gastro-MIS GmbH.

Von wem kommt die neue offizielle Software?

Die Gastro-MIS ist in Sachen Kassensicherung kein unbeschriebenes Blatt: Bereits seit vielen Jahren ist Dr. Mirco Till anerkannter Experte für manipulationssichere Kassensysteme, Mitglied der ersten Stunde des Deutschen Fachverbandes für Kassen- und Abrechnungssystemtechnik (DFKA), seit 2016 Mitglied der Arbeitsgruppe Taxonomie sowie seit 2017 Mitglied des DFKA-Expertenrates. Das Unternehmen ist zudem Implementierungspartner der Firma Swissbit und unterstützt seit über einem Jahr beim Verkauf zertifizierter Hardware- und neuerdings auch Cloud-TSEs sowie bei komplexen Anwendungsszenarios.

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Wie funktioniert dieses neue offizielle Prüftool?

In der neuen bundeseinheitlichen Kassen-Prüfsoftware von Amadeus360 werden die bereits bestehenden Funktionen von AmadeusVerify, wie die sekundenschnelle Bonprüfung per QR-Scan oder die Validierung der Signaturen, mit weiteren Anforderungen der Steuerprüfer kombiniert. Dazu gehört beispielsweise in Zukunft die Abfrage, ob TSE und Kasse beim Finanzamt ordnungsgemäß gemeldet sind.

Im Idealfall scannt der Betriebsprüfer einfach den freiwillig auf dem Kassenbon platzierten QR-Code und kann so eine Kassennachschau binnen Minuten durchführen. Nur wenn dort Widersprüche auffallen, werden weitere Schritte notwendig, welche ebenfalls mit der neuen Applikation durchgeführt werden können. Die Daten der Kasse werden dann beispielsweise über die digitale Schnittstelle der Finanzverwaltung für Kassensysteme (DSFinV-K) geprüft. Hier liest AmadeusVerify die vom Kassenbetreiber im Kassen-Backend exportierten Dateien ein, validiert und vergleicht sie mit den TSE-Daten – ganz ohne Betriebsunterbrechung.

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Warum ist das neue einheitliche Prüftool eine gute Nachricht für den Steuerzahler?

AmadeusVerify ist als einzige Software, die alle technischen Prüfschritte einer Kassennachschau bzw. Betriebsprüfung durchführen kann, bereits seit 2019 am freien Markt erhältlich. Das bedeutet, dass der TSE-Implementierer – also der Steuerpflichtige selbst oder sein Technikpartner – mit wenigen Klicks selbst prüfen kann, an welchen Stellen die Kassenprüfung auf Implementierungsfehler stoßen wird. Im Bereich TSE zählen dazu unter anderem die Prüfung des Zertifikats, der Signatur, der Steuercontainer oder auch eine Lückenanalyse des Transaktionszählers, die nachträglich entfernte Transaktionen entlarven kann.

Wann geht es mit den neuen Prüfungen los?

Ein offizielles Startdatum wird noch nicht genannt, aber die Ankündigung einer bundeseinheitlichen Verifizierungssoftware ist gleichbedeutend mit der Ankündigung einiger Bundesländer, in Kürze mit den neuen Kassenprüfungen zu beginnen.

“Wer jetzt immer noch keine vollständig zertifizierte Technische Sicherheitseinrichtung im Einsatz hat, sollte sich sofort darum kümmern“, rät Till abschließend.

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